Der Gehörlosenverein Neumarkt/Oberpfalz machte am 09. September mit 22 Personen einen Tagesausflug nach Schwäbisch Hall. Nach der zweistündigen Anreise mit der Bahn trafen wir uns am Marktplatz inmitten der historischen Altstadt mit unserer Stadtführerin.
Frau Osswald (Stadtführerin) gab uns während dem Rundgang, der von Frau Kunze gedolmetscht wurde, einen umfassenden Einblick in die Geschichte und die Bauwerke der Stadt. So besichtigten wir den historischen Marktplatz, der bis heute Platz des Wochenmarktes und wichtiger Treffpunkt der Haller Bürger ist. Im historisch anmutenden Rathaus, in das wir trotz einer stattfindenden Trauung eintreten durften, erfuhren wir, dass das Gebäude erst 1955 nach originalen Plänen wiederaufgebaut wurde. Besonders beeindruckt waren wir dabei von den Deckenornamenten. Weiter ging es über die 54 Stufen der großen Freitreppe, auf der im Sommer Freilicht-Theater präsentiert wird, hinauf zur Kirche St. Michael. Diese war ursprünglich katholisch geweiht, wurde aber im 16. Jahrhundert evangelisch, das ursprüngliche Mobiliar dabei jedoch erhalten. Grund dafür war, dass der Reformator Johannes Brenz die religiösen Gefühle der Haller Bürger, die sehr viele Elemente in der Kirche finanziert hatten, nicht verletzen wollte und einen gemäßigten Weg der Reformation verfolgte. Von der Kirche aus hatten wir eine gute Aussicht über die Altstadt und die verschiedensten Baustile, die hier nebeneinander existieren, nachdem nach dem großen Stadtbrand 1728 die zerstörten Gebäude im damals aktuellen Stil wiederaufgebaut wurden. Weiter ging es durch die Oberstadt und Unterstadt zum Hallplatz mit dem Salzwasserbrunnen. Im Mittelalter war das Salz ein wertvolles Gut, was die Stadt zu Reichtum brachte, was sich auch im Namen „Schwäbisch Hall“ äußert. Bis heute wird diese Sole in einem Thermalbad genutzt.
Anschließend kehrten wir zum Mittagessen in einem Brauereigasthof am Rande der Altstadt ein.
Am Nachmittag ging es mit dem Bus zur imposanten Klosteranlage „Großcomburg“ mit einer großen Stiftskirche im Zentrum. Diese wird mittlerweile als Lehrerfortbildungsstätte genutzt. Dort gab es die Gelegenheit, in den weitläufigen Gängen viele Bilder zu machen und interessante Ausblicke zu finden.
Am frühen Abend ging es dann wieder per Bahn mit einem Zwischenstopp in Crailsheim zurück nach Nürnberg und Neumarkt. Insgesamt war es ein schöner und gelungener Ausflug.
Daniel Scharf